Lebensfrage "Ein Handy für unsere zwölfjährige Tochter?"
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Bäuerin aus dem Pongau:
Unsere Tochter hat bald ihren zwölften Geburtstag und sie wünscht
sich nichts sehnlicher als ein Handy. Alle aus ihrer Klasse haben
eines, sagt sie. Mein Mann und ich haben aber so unsere Zweifel,
ob das eine gute Entscheidung ist. Immer wieder hört man, dass
Jugendliche dann nur mehr auf diesem Gerät herumspielen und
keine anderen Interessen mehr haben. Andererseits möchten wir
unserer Tochter die Möglichkeit geben, mit Freunden in Kontakt
sein zu können, und sie soll sich nicht als „Außen seiterin“ fühlen
– das sagt sie nämlich in letzter Zeit. An sich ist sie ein sehr vernünftiges
Mädchen und vielleicht können wir ihr ja einen guten
Umgang mit diesem Gerät lernen. Wie sehen Sie das?
Beraterin Erika Trampitsch:
Kurz vor der Pubertät befi nden
sich Kinder in einer besonderen
Phase: Einerseits
sind sie auf die Eltern angewiesen,
andererseits wollen sie
unabhängig sein/werden und
ihr Freundeskreis wird immer
wichtiger. In der heutigen Zeit
findet ein großer Teil des Kontaktes
und der Kommunikation
über Smartphone statt – und
ich gebe Ihnen recht, da sollte
Ihre Tochter keine „Außenseiterin“
bleiben. Die Frage ist,
„wie“ gestalten bzw. besprechen
Sie mit Ihrer Tochter eine
altersgerechte Handhabung?
Eltern sollten eine Handy- und
Internetnutzung klar regeln.
Es gibt z. B. Jugendschutzprogramme,
die man dem Alter
entsprechend einstellen kann
(Kinderschutz), und mit dem
Älterwerden könnte man immer
mehr Freiräume schaffen.
Sie könnten beim Essen, Lernen,
vor dem Schlafengehen
etc. auf handyfreie Zeiten achten.
Nicht unwesentlich finde
ich ist es, selbst ein gutes
Vorbild zu sein und nicht darauf
zu vergessen, den Kindern
Freizeitvorschläge zu machen.
Also Alternativen anzudenken,
damit eine überdimensionierte
Mediennutzung (Handy,
Tablets, Spielkonsolen, TV) gar
nicht als ausschließliche Freizeitbeschäftigung
interessant
werden kann. Eines noch: Viele
Kinder bekommen völlig ohne
vorherige Überlegungen ein
Handy – einfach weil es halt
„dazugehört“ heutzutage. Sie
setzen sich mit diesem Thema
auseinander – und das ist gut
so! Sicher finden Sie eine für
Sie passende Vereinbarung.