Lebensfrage: "Ich habe mir immer alles selbst auferlegt"
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Bäuerin, 59 Jahre:
Ich weiß nicht, ob Sie sich noch an mich erinnern können, Frau Trampitsch. Vor ca. einem halben Jahr war ich in Gastein auf Kur und habe an einer Diskussionsrunde, die Sie begleiteten, teilgenommen. Meine Situation damals war wirklich sehr verzwickt und ich hatte Angst, wie es nach meinem Kuraufenthalt zu Hause weitergeht. Die Hofübergabe ist angestanden und wir konnten einfach keine Einigkeit finden. Ich habe geglaubt, dass ich alles harmonisieren muss, damit endlich eine Entscheidung fällt und die Belastung weniger wird. Jetzt möchte ich Ihnen mitteilen, dass für mich einige Hinweise und auch der Austausch in dieser Gesprächsrunde sehr hilfreich waren. Es ist mir vieles bewusst
geworden und ich habe es auch umgesetzt. Zum Beispiel bin ich draufgekommen, dass ich mir alles selbst auferlegt habe und mein Mann und die Kinder sich deshalb auf mich verlassen haben – „die Mama wird‘s schon richten“. Seitdem ich mich nicht mehr für alle anderen stark mache, geht es mir besser. Ich habe gelernt, mehr auf mich selbst zu achten und meinem Umfeld die Eigenverantwortung zuzugestehen. Der Hof ist noch nicht übergeben, aber die Emotionen haben sich gelegt und ich bin zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden. Es hat ganz einfach gut getan, die verschiedenen Zugänge der anderen Teilnehmer zu hören und Ihre Erfahrung aus den Hofberatungen – das hat mir einen neuen Blick auf meine eigene Situation gezeigt. Danke!
Beraterin Erika Trampitsch:
Vielen Dank für Ihren Brief! Es freut mich, dass Sie gewonnene Erkenntnisse aus unserem Austausch in Ihrem Alltag umsetzen können.
Ein gewisser Abgleich und Austausch mit anderen Betroffenen ist oftmals sehr hilfreich, eigene Sichtweisen zu hinterfragen und bestenfalls für sich passend zu verändern.
Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute dabei.