Lebensfrage: "Mein Kind ist mir wichtiger"
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Jungbäuerin, 29 Jahre:
Jetzt bin ich bald drei Jahre am Hof meines Mannes und unser erstes Kind ist vor vier Wochen geboren. Wir haben uns so gefreut, denn es hat etwas gedauert, bis ich schwanger wurde. Ich gehe voll und ganz in meiner Mutterrolle auf und möch
te für die Kleine da sein. Mein Mann ist ein liebevoller Vater und wie es nur geht, verbringt er Zeit mit seiner Tochter. Ein kleines Problem haben wir allerdings. Die Schwiegereltern
erwarten von mir schon wieder die volle Mitarbeit am Hof. In den Augen meiner Schwiegermutter soll ich die Schlafzeiten des Kindes zur Arbeit nutzen. Da ich eine komplizierte Schwangerschaft und Geburt hatte, bin ich noch recht mitgenommen und brauche meine Erholungszeiten. Ich möchte nicht als faul gelten, bin auch nicht arbeitsscheu – aber diese Vorstellung der Eltern geht mir zu weit. Wie soll ich mich denn da verhalten?
Beraterin Erika Trampitsch:
Erst einmal – herzlichen Glückwunsch zu ihrem ersehnten Kind! Schön, dass Sie und Ihr Mann die Elternschaft so ernst nehmen und für Ihr Kind da sein möchten. In welchem Ausmaß Sie Ihrem Kind Zeit widmen möchten, entscheiden ausschließlich Sie und Ihr Mann.
Und die Dauer, die Sie zur Erholung nach Ihrer anstrengenden Schwangerschaft und Geburt brauchen – das entscheiden Sie.
Dass die Schwiegereltern das anders sehen, mag wohl mit einer unterschiedlichen Wertehaltung der Generationen zu tun haben.
Ich vermute, dass die Arbeit am Betrieb für die Eltern einen sehr hohen Stellenwert hat. Sollte das so sein, möch
te ich Ihnen nahe legen, Ihren Schwiegereltern Verständnis entgegen zu bringen. Das heißt nicht, dass Sie dem Anspruch der Mitarbeit gerecht werden müssen. Sie könnten gemeinsam mit Ihrem Mann ein Gespräch mit den Schwiegereltern führen und ihnen darlegen, wie Sie sich arbeitstechnisch die Zukunft vorstellen.
Möglicherweise können die Eltern nicht nachvollziehen, wie es Ihnen wirklich geht – das könnten Sie klären. Ich wünsche Ihnen alles Gute!