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„Lebensqualität Bauernhof“ als Unterstützung für Probleme im zwischenmenschlichen Bereich

Karin Hietl-Deutschmann übernahm mit Anfang August die Stelle von Erika Trampitsch.

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© Halfpoint/Adobe Stock
„Meine Vorgängerin, Frau Trampitsch, übergab mir eine wohlbestellte, gut eingeführte Initiative. Ich habe eine Arbeitsstelle übernommen. Wenn ein Hof übergeben wird, geht es aber um viel mehr. Das ist Arbeitsplatz und Lebensraum zugleich. Und darin liegt auch das Besondere an der bäuerlichen Lebensweise. Wenn ein Arbeitnehmer sich mit seinem Chef nicht verstehen sollte, schließt er oft um 16 Uhr seine Tür hinter sich, fährt nach Hause und beginnt mit seinem privaten Leben. Ganz anders ist es am Bauernhof! Hier ist es ungleich schwerer, Arbeit und Privates zu trennen. Und dennoch traue ich mich zu sagen, dass das Leben und Arbeiten am Bauernhof ein großes Potenzial für ein geglücktes Leben beinhaltet.
Was macht aber ein gelingendes Leben aus? Die Zeit des Lockdowns hat den Blick ein wenig geschärft für das, was wichtig ist im Leben. Die Menschen brauchen Raum, um sich zu bewegen, soziale Kontakte, um nicht zu vereinsamen, gerechten Lohn und die Möglichkeit, ihre eigenen Fähigkeiten einzubringen. All das bietet ein Bauernhof. Der Kontakt zu Tieren stärkt das Immunsystem und fördert gleichzeitig die soziale Kompetenz. Das Leben und die Arbeit mit und in der Natur stellen einen wichtigen Gegenpol zur virtuellen Welt dar. Natürlich darf man nicht den Anschluss an die heutige Zeit verlieren, aber wie viele Eltern klagen darüber, dass ihre Kinder und Jugendlichen sich im Internet bei diversen Spielen verlieren?

In meinen jungen Jahren lebte ich einige Zeit in Wien in einer kleinen Garconnière. Tür an Tür mit einer betagten Dame in einer noch kleineren Wohnung, deren einzige Unterhaltung es war, ganz laut mit ihrem Fernseher zu sprechen. Ganz selten kam Besuch. Es bekümmerte mich zu sehen, wie einsam diese Frau war. Ich musste an meine Oma denken, die bei uns im Haus lebte. Sie hatte ihre eigene Küche, versorgte sich selbst und war doch wichtiger Bestandteil unseres Familienlebens. Großeltern erweitern für die Kinder die Anzahl an wichtigen Bezugspersonen, eine Person mehr, die an einen glaubt.

Der Klimawandel, die damit einhergehenden Wetterextreme, die Umweltbelastungen, die globale Konkurrenz stellen die bäuerlichen Betriebe vor eine große Herausforderung. Umso wichtiger ist es, den jungen Bauern und Bäuerinnen eine gute Ausbildung zukommen zu lassen und ihnen Freude am Bauersein zu vermitteln. Nicht jede und jeder ist dafür geeignet. Freude an der Arbeit mit Tieren, Freude an körperlicher Arbeit, Freude am Anpacken sind wichtige Voraussetzungen, damit sich am Ende des Tages Zufriedenheit einstellt. Es geht mir nicht darum, ein verklärtes Bild vom Leben am Bauernhof darzustellen.

Mir ist es wichtig, darauf hinzuweisen, welch hohes Potenzial das bäuerliche Leben in sich birgt. Ich weiß, dass das enge Verflochtensein von Arbeit und Familie ein erhöhtes Konfliktpotenzial darstellt und wirklich manchmal sehr schwierig ist. Noch dazu in einer Kultur, in welcher der wertschätzende Umgang miteinander und eine konstruktive Streitkultur nicht gelernt werden. Aus diesem Wissen heraus wurde vor 18 Jahren ‚Lebensqualität Bauernhof gegründet. Wir verstehen uns als Anlaufstelle für Probleme im zwischenmenschlichen Bereich und bieten Unterstützung dabei, dass das Leben am Hof auch Lebensqualität hat. Wie erleben Sie das Leben am Bauernhof? Ich freue mich auf Rückmeldungen.“
02.02.2021
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