Alles selbstverständlich?
Doch alle, die auf einem Bauernhof leben und arbeiten, wissen genau, wie viel Arbeit nötig ist, bis die Ernte eingebracht werden kann. Diese Arbeit läuft oft im Hintergrund ab und wird meist als selbstverständlich angesehen.
Bei meinen Beratungen auf den Höfen begegnet mir das Phänomen der „Selbstverständlichkeit“ unter Familienmitgliedern besonders häufig. Es scheint selbstverständlich, dass die Tiere versorgt werden, das Frühstück vorbereitet ist oder einzelne Familienmitglieder den ganzen Tag auf Abruf bereitstehen. Ebenso wird es als selbstverständlich betrachtet, dass der Zaun repariert, die Maschinen gewartet, die Buchhaltung erledigt und der Einkauf gemacht wird – um nur einige Beispiele zu nennen. Das sind enorme Leistungen, die einzelne Familienmitglieder erbringen, um den Hof in die Zukunft zu führen.
Das Erntedankfest darf deshalb auch eine Erinnerung daran sein, dass all diese Tätigkeiten keine Selbstverständlichkeit sind. Der Dank gilt nicht nur der Natur, sondern auch den Menschen am Bauernhof. Ein respektvolles Wort, aufmerksames Zuhören und gelebte Anerkennung – vielleicht auch durch kleine Gesten und Geschenke – können viel bewirken. Wenn es uns gelingt, die Unterstützung unserer Liebsten nicht als selbstverständlich anzusehen, stärkt das nicht nur die Familie, sondern auch den Hof. So wächst neben den Früchten der Erde auch der menschliche Zusammenhalt.
Ich möchte heute einmal Danke sagen! Danke meinem Mann, meinen Kindern sowie meinen Eltern und Schwiegereltern. Danke auch an meine Verwandten und Freunde, die mich das ganze Jahr über unterstützen. Ich bin froh, euch zu haben! Wem möchten Sie heute DANKE sagen?
Rennhofer Elisabeth
Dipl. Lebens- und Sozialberaterin, Supervisorin
LK Niederösterreich
Tel. 05 0259 363
Dipl. Lebens- und Sozialberaterin, Supervisorin
LK Niederösterreich
Tel. 05 0259 363