Arbeit an erster Stelle?
Diese macht uns oft zu schaffen. Wenn die Kraft ausgeht und man viel zu schnell müde wird, deutet dies auf Zustände der Überarbeitung hin. Doch überraschenderweise tritt das erschöpfende Gefühl oft gar nicht dann auf, wenn wir besonders viel zu tun haben, sondern in Phasen, in denen wir eigentlich nach strapazierenden Etappen gerade wieder zur Ruhe kommen würden. Viele kennen es, im Rahmen eines lang herbeigesehnten Urlaubs plötzlich krank zu werden. Walter Brüggen, ein deutscher Psychotherapeut, hat einige Ursachen zusammengetragen, welche eine Erschöpfung fördern: die Arbeit stets selbst zu machen und niemals abzugeben, sich immer zu stressen und sich keine Pausen zu erlauben, auf Urlaub zu verzichten und die Müdigkeit des Körpers zu ignorieren. Sich niemals Lob zuzugestehen oder gar zu erwarten, trägt ebenfalls enorm zur eigenen Erschöpfung bei. Das Vernachlässigen von Freunden und Familie und das Meiden von sozialen Kontakten und Feste fördert genauso das eigene Erschöpfungsgefühl. Und wenn man dann noch Menschen, die es sich gemütlich machen, verachtet, gewürzt mit einer ordentlichen Prise Selbstvorwürfe, ist das Ausgelaugt sein vorprogrammiert. Nach dem Motto: wer schneller lebt ist früher fertig! Soweit so gut.
Doch wenn man beginnt, die Arbeit Großteils nicht mehr an erste Stelle zu stellen und Selbstbestätigung nicht mehr ausschließlich aus der Erschöpfung nach einem durchgerackerten Arbeitstag zieht, kann eine Zeit des Genießens und der Ruhe einkehren. So wird der Stress des Arbeitens ausgeglichen und unsere leeren Speicher können wieder aufgefüllt werden.
DI Victoria Loimer
Psychotherapeutin
LK Niederösterreich
Tel. 05 0259 364
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