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Bäuerliches Sorgentelefon Depressionen, Ängste, Alkohol: Hier wird den Bauern zugehört

Hunderte Landwirte rufen jährlich beim Bäuerlichen Sorgentelefon an. Die Anliegen sind ernst, mitunter tragisch. Dies weiß niemand besser als Anna Kandlbauer, die die Anrufenden berät - und oft nur zuhört.

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© Whirlphoto

Von Thomas Wieser I Kleine Zeitung Steiermark

Die Kinder wollen den Bauernhof künftig gänzlich anders führen – oder diesen erst gar nicht übernehmen. Der Mann trinkt und vernachlässigt die Tätigkeiten am Hof. Die Schulden wachsen über den Kopf, die Arbeit auch, eine Besserung ist nicht in Sicht. Es sind ernste Themen wie diese, über die am bäuerlichen Sorgentelefon – installiert vor mittlerweile 14 Jahren - gesprochen wird. Fünf Mal pro Woche (montags bis freitags von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr unter 0810 / 676 810) ist die Leitung offen. Aus ganz Österreich rufen Landwirtinnen und Landwirte und deren Angehörige an.

Im Corona-Jahr 2020 gab es österreichweit exakt 1251 Anrufe (rund 100 davon aus der Steiermark), um zehn Prozent weniger als im Jahr davor. Woran dies liegt? Da können die Verantwortlichen des Sorgentelefons, angesiedelt beim Fortbildungsinstitut der Landwirtschaftskammer (LFI), nur mutmaßen. Wahrscheinlich wurden mehr andere psychosoziale Telefonberatungen angeboten als üblich. Vielleicht ging es vielen Landwirten gerade in den Lockdown-Zeiten besser als anderen Menschen – sie waren nie eingesperrt, hatten stets Arbeit, meist mehr als genug.

Bäuerliches Sorgentelefon

Das Bäuerliches Sorgentelefon ist unter 0810 / 676 810 erreichbar (Montag bis Freitag von 8.30 bis 12.30 Uhr)

Die Dauer der Telefonate ist im Vorjahr jedenfalls gestiegen: Insgesamt wurde 272 Stunden lang telefoniert (plus vier Prozent), 691 Personen wurden beraten. Vor allem aber wurde ihnen zugehört. Rund 70 Prozent der Anrufer waren weiblich, mehr als die Hälfte aller Anrufenden zwischen 50 und 69 Jahre alt, 60 Prozent von ihnen waren verheiratet. Mehr Details werden nicht verraten, erfolgt die Beratung doch vertraulich.

Vertrauliche Beratung

„Es geht um das Anliegen. Die Namen sind da nicht wichtig“, schildert Anna Kandlbauer. Die Oststeirerin stammt von einem Hof, arbeitet in der Landwirtschaftskammer und ist bald 40 Jahre als Beraterin in der Landwirtschaft tätig. Zwei Mal pro Monat betreut sie das bundesweite Sorgentelefon, als einzige Steirerin übrigens. „Teils gibt es bei den Leuten, die bei uns anrufen, schon einen großen Leidensdruck. Mir werden viele Lebensgeschichten erzählt. Unser Vorteil ist, dass wir alle sehr viel Erfahrung in der Landwirtschaft haben. Wir kennen die Hintergründe.“ Die meisten davon sind traurig, handeln von Generationenkonflikten, Trennungen, unerfüllten Partnerschaftswünschen. Teils geht es auch um Depressionen, Krankheiten und Zukunftsängste.

„Wir sind keine Psychologen oder Psychotherapeuten, sondern Türöffner. Wir vermitteln viele Personen weiter, etwa an die Landwirtschaftskammer oder an die anonymen Alkoholiker.“ Manche Gespräche dauern zehn Minuten, andere eine Stunde. „Die Menschen, die bei uns anrufen, sind sehr offen. Es sind sehr ehrliche Gespräche. Und es gehört ja auch Mut dazu, anzurufen.

“ Was sie dann erzählen, geht mitunter nahe. „Manchmal denkt man schon länger darüber nach“, schildert die 59-jährige Feldbacherin. Deshalb wird für die Betreuerinnen und Betreuer des Sorgentelefons auch eine Supervision angeboten. Was Kandlbauer außerdem hilft: „Eine Runde in der Natur drehen.“

Artikel ist erschienen in der "Kleinen Zeitung Steiermark" am 11. August 2021
12.08.2021
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Bäuerliches Sorgentelefon

Montag bis Freitag von 8:30 Uhr bis 12:30 Uhr (ausgenommen an gesetzlichen Feiertagen)

Telefonische Hilfe zum Ortstarif: 0810/676 810
Das Bäuerliche Sorgentelefon ist eine einfache und anonyme erste Anlaufstelle für kleine und große Probleme. Professionelle Ansprechpartner hören zu und geben Antworten beispielsweise bei
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