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Brücken zwischen Generationen bauen

Immer Ärger mit der Schwiegermutter oder der Schwiegertochter? Über die Frauen am Hof und wie sie die Distanz, die zwischen ihnen herrscht, abbauen können.

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Jeder kleine Fortschritt im Zusammenleben von Generationen ist ein Baustein für ein besseres Miteinander. © ChatGPT Image
Die Beziehung zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter ist eine ganz besondere – und oftmals eine schwierige. Das gilt nicht nur, aber ganz besonders für das bäuerliche Umfeld. Manchmal ist es nicht einfach, zusammen zu sein, miteinander zu reden, zusammen zu wohnen, zusammen zu arbeiten – wenn man doch so völlig unterschiedliche Erfahrungen, Vorstellungen und Wünsche hat. Trotz oder gerade wegen der räumlichen Nähe im familiären Leben und Betrieb und den gleichartigen oder gemeinsamen Aufgaben entsteht und besteht oft eine große Distanz zwischen Alt- und Jungbäuerin. Ein Beispiel von zwei Frauen und Tipps für ein besseres Miteinander.
A., 59 Jahre, Altbäuerin: Meine Arbeit am Hof wird nicht geschätzt
„Mein Mann hat den Hof vor kurzem übernommen, seine Eltern helfen voll mit. Für mich ist die Situation vor allem mit meiner Schwiegermutter schwierig. Ich möchte mich bei der Arbeit am Hof gerne einbringen, mich aber nicht ständig bevormunden lassen. Ich habe das Gefühl, nichts was ich mache, ist gut oder gut genug. Bei manchen Dingen habe ich es schon aufgegeben - sie weiß eh immer alles besser. Vieles erledigt sie, bevor ich eine Chance habe, es zu tun. Dabei macht sie die Dinge immer auf ihre Art, obwohl sie ganz genau weiß, dass ich oder wir es jetzt anders haben möchten. Dass ich nebenbei arbeite und mein eigenes Geld verdienen möchte, ist sowieso nicht gern gesehen, und mein Beruf wird belächelt.“
A., 59 Jahre, Altbäuerin: Meine Arbeit am Hof wird nicht geschätzt
„Mein Mann und ich unterstützen unseren Sohn noch immer tatkräftig am Hof. Die Schwiegertochter kommt halt nicht aus der Landwirtschaft, und wegen ihrer Turnstunden ist sie die halbe Zeit nicht da. Wenn ich ihr zeigen will, wie die Arbeiten am Hof funktionieren, ist sie unwillig und ungeduldig. Sie möchte ständig alles irgendwie anders oder neu machen und hat kein Interesse daran, Familientraditionen weiterzutragen - das macht mich traurig. Vieles bliebe ewig unerledigt oder würde gar nicht erst gemacht, wenn ich es nicht in die Hand nehmen würde. Und der Dank dafür sind dann erst nur Vorwürfe und Anfeindungen.“

Zwei Frauen, zwei Perspektiven.

Den Raum zwischen diesen beiden Positionen gilt es zu adressieren, zu überbrücken. Genau dort ist ein aufeinander Zugehen nötig, um ein besseres Miteinander möglich zu machen. Auch wenn es nicht sofort, nicht immer und nicht überall gelingt – mit jedem Schritt, mit jeder Geste, mit jedem kleinen gemeinsamen Fortschritt und Erfolg wird ein Baustein gelegt. So kann mit Zutun beider Seiten eine Brücke entstehen – zwischen den beiden Perspektiven, zwischen den beiden Frauen. Mit jedem Baustein wird diese stärker und stabiler.

„Die Brücke der Begegnung heißt: Entgegenkommen“, lautet ein Zitat von Alfred Rademacher. Mit gutem Willen und kleinen Veränderungen kann allmählich ein Verständnis füreinander entwickelt und die Distanz zwischen einander überwunden werden. Wesentlich dabei ist: Genau so, wie immer zwei dazu gehören, um sich nicht zu verstehen, gehören auch immer zwei dazu, um aufeinander zuzugehen. Fangt an Brücken zu bauen!

Kleine Schritte

  • Miteinander reden – klar, offen, ehrlich und niemals respektlos.
  • Bitte und Danke, die kleine Zauberworte des wertschätzenden Miteinanders, großzügig verwenden.
  • Direkt miteinander kommunizieren! Nicht andere als Vermittler oder Überbringer von Botschaften nutzen.
  • Aufgaben-/Kompetenzbereiche vereinbaren, in denen jede für sich autonom agieren darf.
  • Erfahrung und altes Wissen gelten lassen und wertschätzen. Lernbereitschaft und neue Ideen anerkennen.
  • Geduld mit sich selbst und dem Gegenüber haben – wenn etwas nicht gleich klappt oder verstanden wird etc.
  • Einander individuellen Freiraum sowie eine Rückzugsmöglichkeit lassen und diese respektieren.
  • Akzeptieren, dass man grundverschieden ist, und versuchen, herauszufinden, warum man sich gerade deshalb gut ergänzen kann.
  • Bereit sein, auch einmal den eigenen Stolz runterzuschlucken und sich zu fragen: Was ist wirklich das Beste für die Familie, für den Betrieb?
Text von Dr.in Christina Steiner-Stanitznig (ehemalige Beraterin bei "Lebensqualität Bauernhof" in Kärnten).
12.06.2025
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