Das Gespür für andere
Das Kind mit seinem Frohsinn weckt bei anderen
Zuneigung und Zärtlichkeit. Einfühlungsvermögen und
Empathie ermöglichen diese liebevollen Reaktionen. Bei mir
hat die kleine Familie auch ein Mitfühlen mit den Eltern geweckt.
Ich erinnere mich gut daran, wie herausfordernd der
Alltag mit einem Kleinkind sein kann.
Empathie bezeichnet
die Fähigkeit, zu erleben, zu verstehen und einzuordnen, wie
es anderen geht. Kinder brauchen sie zum Aufwachsen, und
sie macht uns zu menschlichen Wesen. Der bekannte Verhaltensforscher
und Zoologe Frans de Waal sieht in der menschlichen
Fähigkeit zur Empathie ein evolutionäres Erbe, das soziales
und moralisches Verhalten ermöglicht. Ein wenig Einfühlungsvermögen
hilft uns, bessere Verkäufe abzuschließen,
die Stimmung bei anderen zu heben und sogar belastete Beziehungen
zu verbessern.
Es geht jedoch um weit mehr: Empathie
ist eine Grundvoraussetzung für seelische Gesundheit
und für Demokratie. „Ohne Empathie keine Demokratie“,
sagte Arno Gruen, der große Schweizer Psychoanalytiker. Was
bedeutet es, wenn Elon Musk kürzlich meinte: „Die grundlegende
Schwäche der westlichen Zivilisation ist Empathie“?
Dem kann man nur Hannah Arendt, die bedeutende deutsch-
US-amerikanische Historikerin und Philosophin, gegenüberstellen:
„Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der
frühsten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur in
die Barbarei verfällt."
Empathie ist eine angeborene Fähigkeit.
Liebe und Wärme braucht es, um sie zu erhalten. Und, um
sich dessen wieder bewusst zu werden, ab und zu ein lächelndes
Kleinkind beim Heurigen!
DI Josef Stangl MA
Mediator, Dipl. Lebensberater
LK Niederösterreich
Mobil: 05 0259 362
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