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Vom Leben und Pflegen

Gerade im bäuerlichen Umfeld wünschen sich die meisten, am eigenen Hof alt zu werden. Und oft gelingt das auch, weil die Familie mithilft.

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© Pixabay/sabinevanerp
Älterwerden auf einem bäuerlichen Betrieb heißt, auf Lebenserfahrung zurückblicken können, auf Geleistetes stolz zu sein, Wissen weiterzugeben, zu übergeben. Auch nach der Hofübergabe bleiben Altbauer und Altbäuerin meist fixer Bestandteil im bäuerlichen Alltag - tief verwurzelt prägen sie den Hof, die Familie und Gemeinschaft oft auch noch, wenn bereits die Enkelgeneration übernimmt. Auch wenn man mit dem Tempo der Jungen vielleicht nicht mehr mithalten kann - noch Teil des Hofgeschehens zu sein und eine Aufgabe zu haben, tut gut. Gleichzeitig ist es auch schön nicht mehr alles tun zu müssen.

Und irgendwann kommt der Moment, an dem es in manchen Dingen Unterstützung braucht - beim Tragen, für Besorgungen oder Fahrten zum Arzt. Für die meisten ist das kein leichter Schritt: um Hilfe zu bitten, sich einzugestehen, dass nicht mehr alles allein geht. Hilfe anzunehmen fällt vielen schwer, besonders jenen, die ein Leben lang selbst angepackt haben. Und doch kann aus kleinen Handreichungen mit der Zeit schleichend vielleicht ein echter Pflegebedarf werden.

Das verändert vieles – nicht nur für den Betroffenen, der lernen muss mit der Situation umzugehen, sondern für alle am Hof. Die zunehmende Notwendigkeit von Unterstützung oder Betreuung geht oft mit dem schrittweisen Wegfall wertvoller Mithilfe bei der bäuerlichen Arbeit einher.

Pflege meist weiblich

Gleichzeitig bedeutet Pflege Arbeit und Zusatzbelastung; sie verändert den Arbeits- und Lebensalltag, bringt Verschiebungen im engen Geflecht aus Aufgaben- und Rollenverteilungen, im Zusammenspiel der Generationen. Pflege bringt Nähe, wo zuvor vielleicht Abstand war, bringt neue Verantwortlichkeiten und Abhängigkeiten, emotionale Herausforderung aber auch Chancen für Entwicklung.

Pflege kann ein Brennglas für familiäre Spannungen sein. Ein auftretender Pflegebedarf legt oft offen, was vielleicht lange unausgesprochen war, stellt Erwartungen in den Raum. Nicht selten wird noch immer stillschweigend erwartet, dass sich „die Frau am Hof“ kümmert und die Pflege übernimmt – ganz selbstverständlich, zusätzlich zu Haushalt, Kindererziehung und Mitarbeit am Betrieb. Pflege ist heute noch meist weiblich. Wenn auch die Beziehung zur pflegebedürftigen Person vorher schwierig oder distanziert war, wird Nähe plötzlich zur Pflicht, und das kann belasten. Wer trotz aller Schwierigkeit versorgende Aufgaben übernimmt, zeigt damit mehr als Pflicht und Verantwortung, nämlich Respekt und Wertschätzung, die manchmal vielleicht erst im Tun wachsen und im besten Fall mit Dankbarkeit und der Bereitschaft zur Beziehung beantwortet werden.

Fürsorge, Selbstfürsorge

Pflege ist Fürsorge, aber sie braucht auch Selbstfürsorge. Wer pflegt muss auch auf die eigene Lebensbalance achten. Damit Pflege nicht zur Überforderung wird, sollte sie als gemeinsame Familienaufgabe verstanden werden. Dazu braucht es vor allem eines: rechtzeitige und regelmäßige Gespräche – über Erwartungen, Wünsche, Grenzen und Möglichkeiten und die Frage, was jeder beitragen kann und möchte. Nur im offenen Austausch lässt sich klären, was für die individuelle Familiensituation passt und wie man bestmöglich auf das Wohl aller Beteiligten achtet. Wer kann was leisten – emotional, zeitlich, organisatorisch, körperlich? Und wo und was braucht es an Unterstützung von außen?

Pflege kann fordern, aber sie kann auch verbinden. Vorausgesetzt, sie wird nicht einfach erwartet, sondern gemeinsam getragen – mit Offenheit, einem ganzheitlichen Blick, Achtsamkeit gegenüber den Bedürfnissen aller und klaren Absprachen. Dann kann aus einer schwierigen Aufgabe ein neuer Zugang zueinander entstehen, der Türen öffnet. Für Verständnis, Mitgefühl und ein starkes Miteinander.
 
Von Dr.in Christina Steiner-Stanitznig, Lebensqualität Bauernhof Kärnten
30.05.2025
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